Augsburger Winterdienst Task Force
Presse Augsburg über die Bemühungen der Stadt Augsburg hinsichtlich eines besseren Winterdienstes:
Um sich vor Ort ein Bild über den Zustand der Radwege zu machen, sind Umweltreferent Reiner Erben und der städtische Fahrradbeauftragte mit einem Team des städtischen Winterdienstes nach dem ersten größeren Schneefall dieses Winters die Hauptverkehrswege abgefahren. […] Wie sich gezeigt hat, waren die Radwege grundsätzlich gut geräumt und befahrbar. Weil es zwar massiv aber nicht dauerhaft geschneit hat, herrschten gute Bedingungen für den Räumeinsatz.
Wann diese Kontrolle stattgefunden hat, ist mir nicht ganz klar. „Nach dem ersten größeren Schneefall“ sollte letzte Woche gewesen sein, nicht nach dem jetzigen Wochenende – ich fand den Zustand letzte Woche allerdings schlechter, und das obwohl es diesmal eben kontinuierlicher geschneit hat. Aber so ist das mit subjektven Eindrücken auf einem nur winzigen Ausschnitt des gesamten (Rad-)Verkehrsnetzes.
Schneehaufen in Kreuzungsbereichen sind mir tatsächlich kaum aufgefallen, die „gut befahrbaren“ Radwege auf dem Hochbord kann ich schwerlich beurteilen (wenngleich ich an den Zustand entlang der Lechhauser Straße erinnern darf): auf meinen Wegen überwiegt tatsächlich die Führung auf der Fahrbahn. Die Radwege entlang von Orts(teil)verbindungen waren tatsächlich alle stets einwandfrei.
Lediglich die von den Straßen abmarkierten Radwege waren schwerer zu befahren. Grund dafür ist, dass vor allem neben Parkbuchten ein- und ausfahrende Fahrzeuge immer wieder Schnee und Matsch auf die Radwege befördern. Zur Verbesserung dieser Situation werden im Rahmen der Möglichkeiten die Radwege wiederholt nachgeräumt.
Leider wiegen die negativen Ausreißer in der subjektiven Wahrnehmung stets schwerer. Desweiteren sind die Führungen auf der Fahrbahn weit verbreitet, einen Weg durch die Innenstadt ohne Radspur dürfte es kaum geben. Sieht man sich die neueren Maßnahmen im Rahmen der Fahrradstadt 2020 an, finden sich darunter auch überwiegend Schutzstreifen (z. B. Zugspitzstr, Jakoberstraße, Deutschenbaurstr, Gabelsberger Str). Während der Schneeeintrag von außen sicher ein Faktor ist, leiden viele der Rad- und Schutzstreifen aber auch an einer unvollständigen Räumung. Auch das mag vielerlei Gründe haben: im Stadtkern, etwa in der Grottenau und der Prinzregentenstraße, verhindern möglicherweise parkende Autos/Lieferwägen eine ordentliche Räumung. Andernorts scheint das Räumgerät nicht in ausreichender Zahl vorhanden – so schiebt das große Fahrzeug den Schnee in die Radspur, doch das kleine Gerät kommt nicht hinterher, um die Radspur freizuschaufeln (Friedberger Straße Höhe Peterhof zum Beispiel, oder in der Hagenmähderstr).
Die Nachräumung wäre die Lösung, die ja auch versprochen wird – „im Rahmen der Möglichkeiten“. Diesen Rahmen zu erweitern liegt aber letztlich voll und ganz in den Händen der Stadtregierung. Dass das in Zeiten klammer Kassen weh tut ist unbestritten. Dass Investitionen für eine unbeständig auftretende Saison doppelt weh tun, kann ich auch nachvollziehen. Ich für meinen Teil komme ja auch schon mit dem Status Quo zurecht – wie Hunderte andere auch. Wie die Stadt ihr Ziel qualifiziert und quantifiziert, ist mir nicht bekannt. „Besser machen“ kann man es schließlich immer. Interessant ist damnach das „gut genug“: Bei welchem Kostenverhältnis ist das erreicht und wie sieht das dann aus?