
Die Vergessene
In den kommenden Wochen sollen noch die Parkplätze auf dem Gehweg einen halben Meter in Richtung der Häuser geschoben werden, um so einem Sicherheitsabstand zum Schutzstreifen zu schaffen.
So stand es in der hiesigen Lokalzeitung geschrieben – am 20. Oktober 2016. Freilich war zu dieser Zeit noch nicht einmal die alte Radstreifenmarkierung auf dem Fußweg entfernt – die Bauarbeiten dazu begannen erst einen Monat später und zogen sich hin (immerhin wurde das komplette Pflaster erneuert). Dann wurde es, sehr überraschend für den Winter, kalt. Schnee und lange Dauerfrostperioden sind ein nachvollziehbarer Grund, dass sich lange nichts getan hat. In den ersten Monaten des Jahres ist die Verwaltung möglicherweise auch noch damit beschäftigt, Bäume und Sträucher vor der Deadline 1. März zu beschneiden (falls sich diese Ressourcen überhaupt überschneiden).
Doch langsam sollten die Gründe für weitere Verzögerungen ausgehen. Seit über 4 Monaten (!) wird dieser unfertige Schund als „sicher zu befahrendes Angebot“ bezeichnet. Ohne den nötigen Abstand zur Parkreihe ist der Schutzstreifen mit seinen nur mit sehr viel gutem Willen messbaren 125 cm Breite absolut inakzeptabel.
So lange die Stadt nicht in der Lage ist, 200 Meter (!) Radinfrastruktur dem absoluten Minimum an Sicherheitsstandard entsprechend in einer überschaubaren Zeit fertigzustellen, braucht sie nicht auf wohlwollende Geduld der Radfahrenden zu hoffen. Dass die gut 500 Meter Radspur aus gesägtem Pflaster in der Maximilianstraße vier (!) Jahre (!!) dauern sollen, passt da nur allzu gut ins Bild der fehlenden Prioritäten.