Fußgänger laufen einen Bogen oder quetschen sich durch. Radfahrer murren und fahren gar nicht erst auf den Radweg. Autofahrer … keine Ahnung, sehen einen stehen und stellen sich dazu? Aber wie laufen an solchen Stellen – die Post am Hauptbahnhof in der Halderstraße ist beileibe nicht alleine – eigentlich Politiker, Stadtplaner, Lobbyisten von Gewerbetreibenden vorbei?
Eigentlich wollte ich Ihnen etwas Schönes erzählen. Ich wollte Ihnen erzählen von Schokolade, die auf ihrem Weg von der Kakao-Bohnen-Plantage bis zum Laden ganz ohne CO2-Emission auskommt – dank Segelfrachter und Lastenrädern. Aber das muss leider warten. Denn grade eben stand mir wieder ein Bierlaster im Weg.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich bin die Mutter von Paul. Mein Kind war am 4. September 2017 mit seinem Fahrrad auf dem Weg zur Schule. An der Kreuzung Schützenkuhle/Husumer Straße wurde er von einem LKW überrollt. Paul hat alles richtig gemacht, er benutzt den Radweg und die grüne Ampel. Ihm wird von dem rechtsabbiegenden (zehn Tonnen schweren) Lastwagen die Vorfahrt genommen. – (Quelle)
Vielleicht (wahrscheinlich?) liegt es daran, dass ich Berichte zu Unfällen mit Radfahrern aufmerksamer (oder überhaupt) lese als solche über PKW-Unfälle. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck – und bin damit nicht alleine – dass es offenbar sehr schwer fällt, Radunfälle wiederzugeben, ohne ein Fehlverhalten des Radfahrers/der Radfahrerin zu erwähnen oder zumindest anzudeuten. Und wann immer Radunfälle kommentiert werden, kommt beinahe unvermeidlich ein „Argument“ zur Sprache: „Als Radfahrer muss man im Zweifel eben auch mal auf die Vorfahrt verzichten“.
Video-Link: https://youtu.be/6EWZUjOS1DI
Nachdem mir die diesjährige Räumung im Stadtwald überhaupt nicht zusagt – statt einer Weißräumung eine halbgare Schwarzräumung mit vielen unwägbaren Eisüberresten – führt mich mein Heimweg öfter über die Inninger Straße. Die mag ohne Schnee schon niemand – verkehrsmittelunabhängig. Mit Schnee ist sie hingegen, soweit man sich an die Benutzungspflicht des Radweges hält, dieser Tage … abwechslungsreich 😉
Video-Link: https://youtu.be/TVxC48d4OAc
Das … Seltsame? Tragische? Vielsagende? Das jedenfalls vorweg: Die meisten Stellen, die es am Montag Vormittag – nachdem es den Samstag über toujours geschneit hat, es den ganzen Sonntag aber bei rund 0 Grad trocken blieb – hinsichtlich des Winterdienstes zu bemängeln gab, hätte ich benennen können, ohne überhaupt loszufahren.
Schneefall am Samstag, Einfahrt geräumt, Iglu gebaut, schnell noch Reifen wechseln, und RAUS!
Wir legen an Tempo zu. Was in der Dominikanergasse noch etwas über 2 Jahre gebraucht hat, ist hier am Wertachweg in Inningen schon nach 1,5 Jahren erledigt: der Randstein wurde abgefräst! Nach wie vor darf man sich fragen, was der da überhaupt zu suchen hat, aber immerhin ist nun eine unnötige, potenzielle Stolperstelle weniger im Radnetz vorhanden.
Die Strava Heatmap hat es ja letztens zu zweifelhaftem Ruhm gebracht. Für Premium-Mitglieder gab es schon länger die Möglichkeit, die eigenen Aktivitäten auf diese Weise darstellen zu lassen, und mit Strava Metro bietet Strava die durch die aufgezeichneten Aktivitäten gesammelten (anonymisierten) Daten seit geraumer Zeit interessierten Stadtplanern kostenpflichtig an.
Was hilft ein freier Radweg, wenn die Auf- oder Ableitung nicht frei ist? Ein PKW rollt über eine solche kleine Menge Schnee einfach hinweg und es ist dabei egal, ob es weicher Matsch oder doch festgefrorenes Eis ist. Einem/r Radfahrer/in hingegen nicht. Dennoch ist Meinungskanon, dass Radwege weniger oft geräumt werden müssen als die Fahrbahn und Jahr für Jahr wiederholt sich das Bild, dass es vor allem die Auf- und Ableitungen sind, die schlampig geräumt werden bzw. durch das öfter wiederholte Fahrbahnräumen zugeschaufelt werden.
Video-Link: https://youtu.be/UzoQ9s089o8
Gemessen am sonstigen Zustand der Wege, die ich heute gefahren bin, ist in der Friedberger Straße eindeutig etwas schief gelaufen. Sie ist also beileibe nicht repräsentativ für die Qualität des Winterdienstes auf Augsburgs Radwegen per se, sie ist der negative Ausreißer. Aber solange es sein kann, dass man eine solche Ein-/Ausfallstraße scheinbar „vergisst“, solange stimmen die Abläufe noch überhaupt nicht. Ein solcher Zustand für den motorisierten Verkehr wäre – insbesondere zu diesem Zeitpunkt und den eher günstigen Wetterbedingungen – undenkbar. Warum also für den Radverkehr?
Video-Link: https://youtu.be/zbtBz0_c-XU
Ok, die Kreuzung am Theodor-Heuss-Platz ist sicher ein kompliziertes Ding, mit fünf angrenzenden Straßen und einer Straßenbahntrasse von zentraler Bedeutung. Die heilige Kuh, die „Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotens“ lässt da für Randsportarten wie Radfahren naturgemäß wenig Raum. Aber ob man – nicht nur angesichts des Vorhabens, den Radverkehrsanteil in sehr naher Zukunft nahezu verdoppelt haben zu wollen – doch erwarten könnte, dass die Kreuzung dennoch mit mehr als zwei (2) Radfahrern gleichzeitig zurecht kommt?
Vom geschnittenen Pflaster in der Dominikanergasse bin ich nach wie vor ein Fan, doch vom Predigerberg kommend störte seit dem Umbau eine etwas zu hoch geratene Bordsteinkante. Die ist nun (auf einem Teil der Straßenbreite) sauber abgefräst. Der Höhenunterschied bleibt natürlich, aber das ist nun kein Reifenkiller mehr. Hat ja nur ein bisschen über zwei Jahre gedauert.
Video-Link: https://youtu.be/FGE5ya__UKw
So spät die Stadt letztes Jahr auch anfing, geplante Maßnahmen umzusetzen, manches klappte dann doch recht zügig. Die neue Fußgängerbrücke am Jakobertor ist so gut wie fertig und schafft endlich den benötigten Platz, um die Radspur bis an die Kreuzung zu ziehen.
Seit Mitte der Woche finden sich in der Pferseer Unterführung Schilder, die das Abstellen von Fahrrädern „aus Gründen der Verkehrssicherheit“ untersagen. Ganz überraschend kommt das nicht, hieß es doch schon Ende November:
Video-Link: https://twitter.com/Radelschwabe/status/958948209539379200
Hat er einfach das Geheimnis aller allseason-commuter ausgeplappert. Ts.