Hallelujah!
Die Donauwörther Straße war lange das übelste Beispiel völlig absurder Platzverteilung zwischen Rad- und PKW-Verkehr. Als nach dem Umbau mit Straßenbahn in der Mitte eine Retfahrbahn übrig blieb, die für zwei PKW-Spuren zu schmal, für eine aber überbreit war, wurde dem Radstreifen dennoch nur ein altertümliches Mindestmaß zugestanden – und das auch nur, wenn man Ablaufrinne und Markierung hinzurechnet, ungeachtet der Tatsache, dass man teils an Parkbuchten vorbei muss. Dieser Zustand ist nun endlich Geschichte.
Weitgehend sind die Radspuren nun (nicht nachgemessen) deutlich breiter, vermutlich über zwei Meter breit. Es gibt noch Stellen, wo die Breite unverändert blieb, etwa an Kreuzungen, wo aufgrund von PKW-Abbiegespuren kein Platz zum Verteilen blieb. Interessanterweise wirken gerade diese Übergänge von neuen breiten auf alte schmale Abschnitte – zumindest auf mich – wie ein lebendes Mahnmal, wie absolut absurd die frühere Breite war. Oder positiv ausgedrückt: wie groß der Unterschied zwischen einem Alibi-Mindestmaß-Radweg und einem gerecht bemaßten Weg tatsächlich ist. Eine schnöde Zahl – es mögen nun 50-80 cm mehr sein – drückt das nicht ansatzweise aus. Es liegen Welten dazwischen. Auch die noch erkennbaren alten Markierungen zeigen überdeutlich, wie absurd wenig Platz vorher war und wieviel Platz gewonnen wurde – ohne dass der PKW-Verkehr überhaupt beschnitten wurde.
Lustigerweise wirkt nun auch das Stück auf das Hochbord verlegter (und gegenüber der bisherigen Radspurmarkierung verbreiterter) Radweg stadteinwärts vor der Coca-Cola-Kreuzung (Bärenwirt), welches noch von zwei (?) Jahren als Fahrradstadt-Maßnahme aufgeführt wurde, rückständig und eng. Inwieweit nun natürlich die Radspurbreite zum „nur mal kurz“ Parken einlädt, wird sich zeigen müssen. Aber das kann nicht verdecken, dass die endlich vorgenommene Platzumverteilung hochwillkommen ist – lange genug hat es gedauert.
»Eine schnöde Zahl – es mögen nun 50-80 cm mehr sein – drückt das nicht ansatzweise aus.«
Dann versuch’s doch ersatzweise mit zwei anderen Zahlen. Ich hätte da 2:
Zahl a) 1 m MINDEST-Abstand muss ein Radfahrer zu längsparkenden Autos halten. Grund: Unklare Verkehrslage, man muss ausreichend Abstand halten, falls ein Depp die Tür auf reißt.
Zahl b) 1,07 m breite in einem deiner Fotos. Selbst wenn man die 20 cm Streifen dazu rechnet, bleiben es weniger als 1,30 m.
Ich weiß nicht, wie breit dein Rad ist (Bike-Polo-Spieler haben ja schon gerne mal einen sehr knappen Lenker). Aber unter 40 cm wird er auch bei dir nicht liegen. Man kann also gar nicht nach denselben Maßstäben sicher fahren, wie es die Richter schon geurteilt haben, mit diesen Lächerlichmaßen. Und da heule mir nochmal einer vor, dass Radfahrer ja angeblich ständig so unsicheren Scheiß zusammen fahren. Ja, wenn man auch laufend dazu erzogen wird… Da sind 2 m (höchstwahrscheinlich wieder mit dem weißen Streifen) schon fast fürstlich. Hat man mit 60 cm Lenkerbreite sogar links und rechts noch 10 cm Schwankbereich. Denn der weiße Streifen ist ja nicht mitzubenutzen…
Einer der weißen Streifen ist schon mitzubenutzen, der linke gehört meines Erachtens zum Radweg dazu (der rechte hingegen zählt zum Sicherheitsabstand gegenüber den Parkplätzen). So misst man sich das in Augsburg zumindest zurecht. Aber jetzadle: Nicht meckern, wenn schon Radstreifen, dann so einer. Ist schon ein großer Fortschritt. Dass wir unersättlich sind, wissen die doch eh.
Die ersten 800m (!) von der Wertachbrück stadtauswärtes, gibt es überhaupt keinen Radweg in der Don-W-Straße! … Also fast einen Kilometer ohne Radweg auf so einer wichtigen Verkehrs-Achse!!! Das ist AugSCHburg! Genauso toll gemacht wie z.B. von der Jakobskirche stadtauswärts zum Jakobertor, auch dort: Wichtige Verkehrsachse, Radweg nur auf einer Seite! Kaum zu glauben, obwohl diese Straße vor ca. 15 Jahren komplett neu angelegt wurde! … Ach – AugSCHburg! Es ist alles so toll hier!