Manchmal komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob die Verantwortlichen, die am Helio-Center die Beschilderung planen, aufstellen und/oder kontrollieren, morgens zum Anziehen zweier gleicher Socken auch Hilfe benötigen. Oder schon jemals auf einem Rad gesessen sind.
Minimalismus auch in Bobingen: „Radinfrastruktur“ nach der Prämisse „Wie schmal darf man markieren, damit möglichst viel Platz für den wirklichen Verkehr bleibt?“.
Was man gegen schlechte Luft tun kann? Der Augsburger Stadtrat weiß Rat. Man muss nur dafür sorgen, dass die Teile, welche die schlechte Luft erzeugen, weniger Zeit in der Stadt verbringen. Und das geht natürlich am besten, wenn sie weniger an Ampeln stehen. Mehr fahren, weniger stehen.
Montag Morgen, 9:30 Uhr, die Annastraße einmal hoch und runter gefahren mit dem Rad, Geld und Frühstück holen. Irre, ich habe gar niemanden dabei umgefahren.
Ich zählte:
- 4 Radfahrer (inkl. mir), eine davon schob ihr Fahrrad
- 1 LKW
- 25 PKW/Sprinter. Fünfundzwanzig. Ohne die, die in den abgezäunten Baustellenbereichen standen.
Wer war gleich nochmal der Eindringling in der Fußgängerzone?
Schulweg zu Fuß mit der Erstklässlerin. Ein Perspektivenwechsel, der überaus empfehlenswert ist. Ich halte ihn für ein hervorragendes Beispiel für einen der eher abstrakten Auswüchse motorisierter Gewalt (oder auch hier): die nicht mehr hinterfragte, als gegeben hingenommene, kompromisslose Ausrichtung auf den PKW-Verkehr und die tief verankerte Selbstverständlichkeit des Parkens jenseits aller Verbote. Aber der Reihe nach.
Jetzt mal ernsthaft, ganz ohne Häme: Ist dieses Jahr bisher eigentlich IRGENDETWAS im Rahmen der #Fahrradstadt2200 umgesetzt worden? Wieviel Budget stand für dieses Jahr gleich nochmal zur Verfügung? Ist der Haushalt überhaupt schon genehmigt?
Einen Monat noch. Dann feiert der in allen Belangen ordnungswidrig ausgeführte Schutzstreifen in der Jakoberstraße – Breite teils geringer als das Mindestmaß von 1,25 Metern, kein/zu geringer Abstand zur Parkreihe – Geburtstag.
Wieder ein tödlicher Unfall. Wieder ein rechtsabbiegender LKW. Ich habe leider keine passenden Worte für die Hinterbliebenen außer dass ich Ihnen alle Kraft der Welt wünschen kann, dies zu verarbeiten.
Video-Link: https://youtu.be/ggU4b2Ui1xE
Da gehen über anderthalb Jahre ins Land, und alles, was ihnen dann einfällt, ist die Sperrung des Radwegs.
Nun gelte für alle „Sicherheit vor Geschwindigkeit“, sagt Tiefbauamtsleiter Josef Weber. Er räumt ein, dass Radler nun „länger warten“ müssen. Eine andere Variante sei an dieser Stelle aber leider nicht möglich.
Dass das Abbiegen in zwei Zügen nun länger dauert als das direkte Abbiegen ist vielleicht ärgerlich, aber nicht der Knackpunkt. Der Knackpunkt ist, dass man das eigentliche Problem entweder nicht verstanden/erkannt hat, oder es nicht beheben will.
Dieser Tage war einmal wieder der Ausbesserungstrupp im Siebentischwald unterwegs und glättete einige Stellen – ob als Reaktion auf RADar-Meldungen oder als Teil des durchaus regelmäßigen Reparatur-Turnus. Ich bilde mir sogar ein, dass die diversen Flicken dieses Mal weniger hoch sind und aus den Schlaglöchern nicht direkt Schlaghügel machen. Allerdings bleibt die Ausbesserung auch wie immer stark örtlich begrenzt – nahe des Hochablasses und auf der Spickelstraße ist nichts passiert – und offenbar willkürlich. Was am einen Wegrand ausgebessert wurde, liegt auf selber Höhe am anderen Wegrand weiterhin brach.
Wenn das so Schritt für Schritt weiter geht, haben wir bis 2023 eine Top-Baustellenumfahrung.
Der kümmerliche Abklatsch eines Radwegs am Bahnhof, auch ohne Baustelle schon eine Mischung aus Beleidigung und … Beleidigung, ist keiner mehr. Die gesamte Viktoriastraße entlang darf man nun hochoffiziell die Fahrbahn benutzen. Bürokratie und Realität haben damit ein winzig kleines Stückchen näher zusammengefunden.
Das ist mal eine Antwort, die mich zufrieden stellt – auch wenn ich der Gewichtung pro PKW-Verkehr freilich nicht unbedingt zustimme, aber das ist ja ein Punkt, an dem man gerne unterschiedlicher Meinung sein darf.
Wodurch unterscheiden sich die Radwege in den folgenden Bildern, abgesehen davon, dass es mal getrennte, mal gemeinsame Wege mit Fußgängern sind?
Ich habe das mit dem Zählen übrigens weder verlernt noch vergessen, liebe Stadt. 42 Tage.
Herzlich willkommen im Satzbausteinkasten der Stadt Augsburg.
Die Freigabe für Fußgänger und Radfahrer an Lichtsignalanlagen greift stark in die Leistungsfähigkeit eines Knotenpunktes ein. Je nach Örtlichkeit wird die Gewichtung (Radfahrer, Fußgänger, ÖPNV, Blinde, Anwohner, KFZ usw.) anders verteilt.
Hauptsache, wieder ein Pin auf grün. Grün gut, rot schlecht.
An dieser Kreuzung geht es schlicht darum, dass Radfahrer stadtauswärts entlang der Nagahama-Allee 30 Sekunden früher rot bekommen als der PKW-Verkehr. Stadteinwärts könnte man noch Verständnis aufbringen: hier biegt unter anderem eine Buslinie ab. Doch stadtauswärts? Dieser Teil des Hanreiwegs endet in einer Werkseinfahrt. Abbiegeverkehr findet kaum statt. Man steht einfach nur eine halbe Minute sinnlos herum. 25 Sekunden länger grün tangiert die „Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes“ einen Scheiß.
Die Brücke an der Messe ist für den Radverkehr aufgrund des starken Gefälles, der Häufigkeit von Veranstaltungen an der Messe, fehlender Anbindung an Radwege sowie Lichtmasten in der Mitte des Verkehrsweges nicht freigegeben.
Man mag ob der Antworten dann und wann in die Tischkante beißen wollen, aber die Transparenz durch die öffentlichen Antworten ist der größte Gewinn des RADar.
Wir schalten kurz in die Viktoria- und Halderstraße … oh, Moment, nein, ich höre gerade, es gibt nichts Neues.
Nicht falsch verstehen: Die Eröffnung der neuen Radstation ist eine erfreuliche, lange notwendige Sache. Glückwunsch an alle, die nun einen Stellplatz am Bahnhof haben und die Rampe dorthin ist sicher völlig ausreichend.
Aber ein bisschen lustig ist es schon, oder?
Radfahrer sollen demnächst – versuchsweise, gemach, gemach – länger durch die Fußgängerzone fahren dürfen. Genau so lange wie 12 Meter lange LKWs auch, um genau zu sein: statt von 20 bis 9 Uhr demnächst bis 11 Uhr.
Video-Link: https://twitter.com/Radelschwabe/status/888019443175096322
RADar! hilft. Es hilft zum Beispiel mir, Dinge zu entdecken, die ich sonst wohl eher später als früher entdeckt hätte, den Antworten der Stadt sei Dank.
Man muss der Stadt ein Kompliment machen: Nicht nur haben sie sich endlich an das RADar! des Stadtradelns gewagt, die Meldungen werden auch bearbeitet/weitergeleitet – scheinbar manuell, nicht automatisiert. Und auf einige wird auch geantwortet, und zwar öffentlich einsehbar.
Wieviele Radfahrer braucht es, um das Helio-Eck zur Viktoriastraße zu überlasten?
Samstag, 22:45 Uhr. Stau. Danke für nichts.