Video-Link: https://youtu.be/-4_aUk5vLuo
Regel an Baustellen: Es muss immer mindestens ein Schild so im Weg stehen, dass Verkehrsteilnehmer, die dieses Schild überhaupt nicht betrifft, auch etwas davon haben.
Regel an Baustellen: Es muss immer mindestens ein Schild so im Weg stehen, dass Verkehrsteilnehmer, die dieses Schild überhaupt nicht betrifft, auch etwas davon haben.
Nicht zu wissen, wo man mit dem Projekt Fahrradstadt wirklich steht, aber präventiv schon einmal verkünden, dass es mit den 25% Radanteil bis 2020 wohl nichts werde, ist das Eine. Es auch nach sechs Jahren Projekt Fahrradstadt und als Gründungsmitglied der AGFK Bayern (Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Kommunen) nicht fertigbringen, die niedrigst möglich hängenden Früchte zu ernten, ist das Andere, und die wiederholt offenbarte … ja, was? Ignoranz? Arroganz? Unfähigkeit? Planlosigkeit? Sie hat das Zeug, viel Positives zu überdecken.
Manchmal komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob die Verantwortlichen, die am Helio-Center die Beschilderung planen, aufstellen und/oder kontrollieren, morgens zum Anziehen zweier gleicher Socken auch Hilfe benötigen. Oder schon jemals auf einem Rad gesessen sind.
Wenn das so Schritt für Schritt weiter geht, haben wir bis 2023 eine Top-Baustellenumfahrung.
Der kümmerliche Abklatsch eines Radwegs am Bahnhof, auch ohne Baustelle schon eine Mischung aus Beleidigung und … Beleidigung, ist keiner mehr. Die gesamte Viktoriastraße entlang darf man nun hochoffiziell die Fahrbahn benutzen. Bürokratie und Realität haben damit ein winzig kleines Stückchen näher zusammengefunden.
Wir haben noch an einigen Stellen nachgebessert, aber aufgrund der örtlichen Verhältnisse sind keine weiteren Optimierungen möglich“, so Weber.
Nachdem der Spuk stadtauswärts wie erwartet schon wieder vorbei ist, werfen wir einen Blick in die Gegenrichtung. Hier bleibt nach der Unterführung aufgrund der neuen Baustellenabsperrung nicht mehr viel Weg übrig. Das ehemalige VZ241 (getrennter Rad-/Fußweg) ist abmontiert, da die Trennung ja hinfällig geworden ist.
Diese Beschilderung wäre in Fahrtrichtung ja schon quatsch, aber in Gegenrichtung aufgestellt wird sie tatsächlich noch absurder und überflüssiger. Kann man Baustellenbeschilderern nicht endlich einmal beibringen, dass sie linksseitig nichts für Radfahrer beschildern müssen, weil diese dort überhaupt nicht fahren dürfen?
Gestatten: Die Tine Klink-Gedächtnisrampe 😉 Ich bezweifele, dass es diese Auffahrtshilfe ohne ihre Nachfrage je gegeben hätte. Dazu, ob dieser Eimer Asphalt etwas besser macht (außer für „Nur-schnell-zur-Post“-Autoparker), möchte ich mich gar nicht erst äußern. Das Desinteresse, mit dem der Radverkehr um eine voraussichtlich ein Jahrzehnt bestehende Baustelle (nicht) geleitet wird, gebe ich gerne zurück und nutze die Fahrbahn oder meide die Strecke gleich ganz (die Bahnhofstraße ist sehr viel hübscher und auf/über den Kö kommt man von dort auch besser).
Aber aus Neugierde: Nutzt irgendwer den Halderstraßenradweg tatsächlich in der freigegebenen Gegenrichtung? Wenn ja, warum? Und wie sieht der Fluchtweg am Ende aus, wenn der Weg sich in der Baustelle verliert?
Da kommt ihr mir gerade recht, ich bin eh schon in Fahrt heute. Wie schwer bitte kann es sein, eine verdammte Baustelle zu beschildern? Wie komplett kann man scheitern?
Dass es für Autofahrer drölfzig Schilder und natürlich auch – da Autos bekanntlich kein Licht haben – riesige Laternenmasten benötigt, die allesamt auf dem Radweg stehen müssen, ok, geschenkt. Der Radweg auf der MAN-Brücke ist geschlagene 2,9 Meter breit, da wird man ja eine Lösung finden. Die Lösung ist: Man gibt den Fußweg auch noch frei. Versteckt aber sicherheitshalber das Schild dafür direkt hinter dem Straßenschild, nicht dass es noch einer sieht. Und stellt es nicht an die rechte Seite, wo Platz wäre, man es sehen könnte und es vor allem korrekt platziert wäre – Schilder stehen RECHTS vom Weg, für den sie gelten. Natürlich warnen wir auf dem untermaßigen Radweg VOR der Brücke auch nicht davor, dass da auf einmal Gegenverkehr herrschen darf – das wäre ja viel zu einfach. Und vorsorglich haben wir beim ewig dauernden Brückenausbau auch schon durch einen behämmerten Randstein dafür gesorgt, dass an der Brückenauffahrt ein eklatanter Engpass entstehen MUSS. Das nenne ich mal Weitsicht.
Meine Fresse.
Weshalb ich bei der AG Verkehr des ADFC Augsburg gefragt habe, ob man den Radverkehr um die Baustelle am Helio Center nicht gleich auf die Fahrbahn leiten könnte?
Hm. Weiß auch nicht.
Ich bekräftige hiermit meine Theorie, dass jeder Baustelle wahllos Schilder zugelost werden, die dann auf welche Weise auch immer verwendet werden müssen.
Meine Radlererlebnisse mögen selektiv sein, aber eine ausgeschilderte Baustellenumfahrung für RadfahrerInnen ist mir bislang wirklich noch nicht untergekommen. Klar, es sollte das normalste der Welt sein, einen Alternativweg aufgezeigt zu bekommen. Ich danke dennoch dafür.
Offensichtlich leidet Augsburg unter Schilderknappheit, oder jede Baustelle muss mit verbundenen Augen aus einer großen Kisten Schilder ziehen und mit dem leben, was dabei herauskommt. Klebeband, Filzstift oder ein Laserausdruck sind auch erlaubt.
Bei der ganzen Bastelei kann man dann schon mal den Durchblick verlieren, was man wirklich aussagen wollte.
So viele Schildchen, um RadfahrerInnen für läppische ±50 Meter von der Fahrbahn weg auf den für Fußgänger schon absurd engen Fußweg zu leiten? Nein, danke. Da bleibe ich doch lieber – ganz legal, weil keines davon eine Benutzungspflicht mit sich bringt – auf der Straße.
Ja, es ist noch eine Baustelle und ja, es ist eine temporäre Beschilderung. Aber könnte die bitte auch irgendeinen Sinn ergeben?