Ein Schild zu entfernen, welches das Gehwegparken erlaubt, sowie die entsprechenden Markierungen auf dem Gehweg zu tilgen, ist das Eine. Die Gewohnheit der Anwohner zu ändern, die hier seit Jahren (Jahrzehnten?) auf diese Weise parken das Andere. Stellt sich heraus: mit vier (4!) Handzetteln klappt das in zwei Tagen.
In der Bgm.-Widmeier-Straße, ihres Zeichens gute 10 Meter breit, war auf einem Abschnitt seit immer™ das Gehwegparken erlaubt. Seit kurzem (?) ist nun aber das entsprechende Schild abmontiert und die Gehwegmarkierung entfernt. Potzblitz.
Die Bürgermeister-Widmeier-Straße in Haunstetten, ein Abzweig von der alten B17 ins Wohngebiet, ist ein völlig perverses Beispiel, welch absonderlichen Blüten die Priorisierung des motorisierten Verkehrs treibt – und wie sie in völliger Gedankenlosigkeit nicht angetastet wird. Trotz einer über 10 Meter breiten Fahrbahn sieht man sich genötigt, das Parken auf dem Hochbord zu erlauben und den Raum für Fußgänger auf ein lachhaftes Minimum zu beschränken? Ernsthaft?
Das soll Konsens im Jahr 2017 sein?
Platzumverteilung. Das ist nichts anderes, als die aus dem Ruder gelaufene „Normalität“ eines jahrzehntelangen gesellschaftlichen Konsens – der autogerechten Stadt – auf ein gesundes Normalmaß zurückzukorrigieren. Nicht nur zugunsten des Radverkehrs. Zugunsten eines Wandels in den Köpfen.
Und hier muss mir auch niemand mit dem Bus-Begegnungsverkehr kommen. Schließlich ist das Gehweg-Parken nicht entlang der gesamten Straße erlaubt – und dort kommt der Busverkehr anscheinend auch zurecht. Zudem könnte man auch recht entspannt ein abwechselndes Parkverbot installieren, so hoch ist der Parkdruck in der Widmeier nun wahrlich nicht.