Universitätsstraße: Getting Shit Done

Die Radverkehrsführung in der Universitätsstraße hatte ich schon einmal bemängelt. Dass man hier die linksseitige Radwegbenutzung gestattet ist durchaus nachvollziehbar. Die Uni als Start- und Zielpunkt zieht die Nutzung so oder so an, daher ist die konzeptionelle Einbeziehung des Linksverkehrs nur folgerichtig. Der Radweg selbst ist auch nicht das Problem, im Gegenteil: Selten sind Radwege so breit angelegt wie hier. Problem ist, dass leider auf jedwede Markierung und Beschilderung, dass es sich hier um einen Zweirichtungsradweg handelt, verzichtet wurde – was durch die zahlreichen Parkplatzein- und -ausfahrten unnötiges Konfliktpotenzial heraufbeschwört. Obendrein ist die Fahrbahnnutzung von der Messe kommend explizit untersagt, sodass selbst der Durchgangsverkehr auf die linke Seite gezwungen wird.

Eine Verbesserung der Situation könnte hier sehr leicht erreicht werden. An den Parkplatzausfahrten müssten die entsprechenden Schilder aufgestellt werden, die Autofahrer auf Radfahrverkehr aus beiden Richtungen hinweist. Die Radspur sollte an den Ausfahrten farblich markiert werden. Aufwändiger – jedoch bewährt – sind auch steilere Anrampungen. Diese würden die Geschwindigkeit in die Parkplätze abbiegender PKW verringern und so die Chance erhöhen, Radverkehr rechtzeitig zu bemerken. An der Hannah-Arendt-Straße ist der Radweg zwar schon rot markiert, ein Zweirichtungs-Piktogramm fehlt jedoch. Desweiteren würde es helfen, in der Hannah-Arendt-Str. das Parken bis an den Kreuzungsbereich heran zu unterbinden. Die Parkreihen verleiten AutofahrerInnen sonst unnötigerweise dazu, weit in die Kreuzung einzufahren – auf den Radweg.

Ich frage mich auch, warum das Fahrbahnverbot sein muss. Ich habe die Uni nie als Ziel sondern fahre lediglich daran vorbei – warum leitet man auch diesen Durchgangsverkehr (theoretisch) zwingend auf der linken Seite, statt die Fahrbahnnutzung freizugeben (auf der rechten Seite existiert kein Gehsteig)? Solche Verbote bedingen eine erhöhte Gefahrenlage, doch durch was soll diese gegeben sein? Insbesondere, wenn die Universitätsstraße nach der halben Strecke sowieso zur 30-Zone wird? Ließe sich nicht gleich die ganze Straße als 30-Zone ausweisen?

Radfahrtraining auf der Jakobertorkreuzung

Die Kreuzung am Jakobertor ist wahrscheinlich deshalb keine Lücke in der Ost-West-Achse, weil der Radweg dort schon lange beendet ist und die Kreuzung daher aus der Wertung fällt. Zwei PKW-Spuren, nicht besonders breit – da bleibt für Radler wenig Platz. “Mindestabstand” ist hier ein theoretischer Begriff. Der lässt sich weder zum Randstein noch zu den PKW einhalten. Das Kopfsteinpflaster der Einmündung bringt bei nassen Bedingungen noch den Extra-Kick ins Spiel. Dass zahlreiche Radler den Ausweg über den Fußweg rechts der Absperrung nehmen, ist zwar verständlich, aber trotzdem falsch – auch wenn der Radübergang der Jakoberwallstr. direkt an diesen Fußweg anschließt (wie auch immer man diesen regulär erreichen soll). Dass man als Radler ganz rechts nach links (auf die Lechhauser Str. bzw. den Radweg daran) abbiegt, neben PKW, die auf der rechten Spur auch rechts und geradeaus fahren, entspannt ebenfalls nicht. Oder anders formuliert: Eine ideale Kreuzung, um als RadfahrerIn selbstbewusst nicht am rechten Rand, sondern sehr viel mittiger zu fahren, so dass kein PKW nebenher fahren kann. Das ist kein Behindern, das ist benötigte und berechtigte (!) Sicherheit.

Dennoch sollte die Verkehrsführung hier auch schwächere/schlechtere (oder ortsunkundige) RadfahrerInnen unterstützen. Dass eine Lösung hier nicht einfach wird sei unbestritten. Ohne entweder die Tram oder den PKW-Verkehr zu beschneiden (oder baulich eine Möglichkeit für mehr Platz zu sorgen) wird es nicht gehen. Sollte das, etwa wie am Kö, nicht möglich/gewollt sein, dann muss man Radfahrern – NICHT wie am Kö – eine Ersatzroute bieten können – immerhin ist die Lechhauser Str. nicht nur für PKW Ein- und Ausfallstraße.

Holzbachstraßenrevolution

steffelblog:

Das Verbotsschild für Fahrradfahrer wurde ausgetauscht durch ein Hinweisschild dass das Radfahren auf der Strasse erlaubt ist (Bild 1).

Huch? Das Verbotsschild an der Holzbachstraße ist passé? Stattdessen nun ein “Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt”? Ich bin so begeistert, dass ich mich kaum zu fordern traue, dass es jetzt an der Ampelanlage Ackermann/Holzbachstr. auch noch beidseitig einen Übergang über die Ackermannstr. bräuchte, dass man den rechten Fahrbahnrand der Holzbachstraße auch erreichen kann.

Ich nehme an, man darf hier der Bürgeraktion Pfersee danken?