Der Ausbau der Linie 3

Der Bau der neuen Tram-Strecke ist auch für andere Verkehrsteilnehmer ein Gewinn. So entsteht ein neuer Radschnellweg durch den Ausbau der Nord-Südverbindung Postillionstraße – Rieslingstraße – Guldenstraße – Augsburger Straße.

Auf der eigens eingerichteten Webseite kann man sich seit März die Pläne der verlängerten Linie 3 ansehen – und was sie so für den Radverkehr mit sich bringt.

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Ein Radschnellweg in Augsburg?

Familieneinkauf auf einer Trasse, die in mittelferner Zukunft eine Radschnellweg-ähnliche Verbindung werden könnte: Haunstetten-Königsbrunn entlang der künftigen Linie 3. Das ist auch heute schon auf der Postillon- und Guldenstr. recht gut zu fahren mit junger Fahranfängerin: recht wenig Verkehr, keine/kaum Einmündungen, kein nerviges Gehwegfahren. Aber wenn ich fast dieselbe Fahrbahnbreite gänzlich ohne PKW-Verkehr bekommen kann, dann nehme ich das natürlich gerne.

Ich bin gespannt, wie sich Augsburg beim Neubaugebiet Haunstetten Süd-West anstellt, wenn es – zumindest abschnittsweise – einmal die Möglichkeit hat, von Grund auf neu zu bauen. Allerdings wird man auch an dieser Trasse in de Bestand hineinzuwurschteln müssen, etwa in der Guldenstraße (wo dieses Bild aufgenommen ist). Sofern die Straßenbahntrasse keinen Platz vom Gelände der Bereitschaftpolizei abknapsen kann (im Bild rechts), würde sie wohl mitten auf der Guldenstraße verlaufen. Ein entspanntes Dahinrollen mit dem Rad wäre dann passé.

Fail by design.

Die Stadt Augsburg darf sich kurz entspannt zurücklehnen und beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass der Nachbar Königsbrunn auch Dinge baut, die schwer erklärbar scheinen. Die Blumenallee zum Beispiel. In weiten Teilen gilt hier Tempo 30, was wohl einem Altenheim und einem Kindergarten geschuldet ist. Die Straße führt ansonsten durch ein reines Wohngebiet, ist auf beiden Seiten mit Parkbuchten/-streifen versehen und relativ eng, reicht aber prinzipiell für gleichzeitigen Verkehr in beide Richtungen.

Frage 1, die sich mir stellt: Wie kann man allen Ernstes in dieser Straße einen benutzungspflichtigen Radweg anordnen? Man darf, ja, ist ja keine 30-Zone. Aber warum sollte man? Wo ist die Gefahrenlage, die es rechtfertigt, den Radverkehr von der Fahrbahn zu verbannen. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus: Ist es nahe eines Altenheims und eines Kindergartens nicht wesentlich sinnvoller, RadlerInnen vom Gehweg fern zu halten? Gleichzeitig würde der Radverkehr auf der Fahrbahn den motorisierten Verkehr dort im Zweifel noch etwas weiter abbremsen, was ebenfalls von Vorteil wäre. Eine Win-Win-Win-Win-Situation. Aber nein: Blauschild.

Was zu Frage 2 führt: Wer in aller Welt ist für die Parkstreifen verantwortlich? Diese sind vielleicht zwischen den Alleebäumen hübsch anzusehen und halten in der Theorie die Straße frei von Parkhindernissen. Dafür müssten sie aber eben so breit sein, dass ein Auto auch darauf Platz findet – was sie nicht sind, wie auf allen Bildern zu sehen. Der DHL-Minitransporter? Parkt vielleicht nicht optimal, würde aber selbst dann nicht auf den Streifen passen. Der Porsche? Steht mit einer Reifenbreite auf der Fahrbahn, was diese dann gerade so weit verengt, dass unter Umständen zwei etwas breitere PKW nicht mehr aneinander vorbei passen. Die meisten anderen PKW? Wählen die Variante, mit einem Reifen auf dem Radweg zu stehen. Was wiederum diesen so weit verengt, dass man zumindest mit dem Lenker schon in den Gehweg ragt. Von einem Sicherheitsabstand zu sich womöglich öffnenden Türen – Altersheim? Kindergarten? Hallo? – ganz zu schweigen.

Das Mindeste wäre, die Blauschilder noch heute abzumontieren. Ideal wäre, einen reinen Fußweg auszuweisen und die Parkstreifen so weit zu verbreitern, dass man sich beim Parken nicht zwischen Pest und Cholera entscheiden muss. Und die verbliebenen Tempo 50 Abschnitte könnte man mit einer 30-Zone gleich auch noch ausmerzen.

Kreisverkehr zum x-ten

Vorfahrt achten trifft Vorfahrt achten. Ich kürze den Rant ab auf die kurze Formel: Unsere Kreisverkehre sind Müll.

Geisterradeln auf Anordnung

Durch die vielen Ein- und Ausfahrten ist der Radweg hier in die richtige Richtung befahren schon kein großes Vergnügen, doch Radfahrer auch noch “verkehrt herum” darauf zu zwingen ist für alle Beteiligten unerfreulich (just nach dem Foto wurde ich von einer nach rechts in eine Einfahrt einbiegenden PKW-Fahrerin übersehen – sie schaute beim Abbiegen lieber in ein Mobiltelefon). Da fällt die Auffahrt auf den Radweg mitten in einer 90-Grad-Linkskurve schon gar nicht mehr ins Gewicht. Warum hier ein Rad-(oder Fuß-)weg auf der rechten Seite fehlt? Etwa weil man dann in der Verlängerung der Hunnenstr, der Wertachstr., auch einen bauen müsste, wenn man den Radverkehr an der Kreuzung mit der Augsburger Str. nicht kompliziert wieder auf die linke Seite leiten will? Dann doch lieber Geisterradler züchten.