Äähhh …?

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(M)Ein Problem mit Schutzstreifen

Schutzstreifen sind, theoretisch, eine schöne Sache. Als reine Fahrbahnmarkierung – im Gegensatz zu Radfahrwegen, die einen dedizierten Sonderweg nur für Radfahrer darstellen – dürfen ihn PKW durchaus auch befahren, sofern notwendig und sofern der/die RadfahrerIn dadurch nicht behindert wird. Es ist sozusagen der Versuch, eine Aufteilung des Verkehrsraums zu markieren, dabei aber eine gewisse Flexibilität zu bewahren.

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Und nochmal: Straßenquerung

Nicht dass eine/r meint, der Neubau einer Deppeninsel Überquerungshilfe am Ortsausgang Inningen sei eine Eintagsfliege. Auch am Ortsende Göggingen Richtung Inningen greift man dem Radfahrer und der Radfahrerin neuerdings mit einer solchen baulichen Maßnahme (samt Benutzungspflicht der anschließenden Radwege) unter die Arme, um vermeintlich sicher die linke Straßenseite zu erreichen. Gleiches Schema, gleicher Mist.

Ist viel Verkehr, muss der/die RadfahrerIn erst den Autoverkehr abwarten, um wenig später vermutlich an der Ampel (Kreuzung Lindauer/Allgäuer) nochmals zu warten. Doch was finden wir, wenn wir die Überquerungshilfe ignorieren und auf der Fahrbahn weiter bis zur Kreuzung fahren? Eine Abbiegespur. Eine ungenutzte Abbiegespur, da das Linksabbiegen hier schon lange nicht mehr gestattet ist. Sogar auf der anderen Seite der Kreuzung setzt sich in der Flucht der Abbiegespur weiterer ungenutzter Straßenplatz fort. Wäre es nicht denkbar gewesen, hier eine Möglichkeit – eine überaus komfortable und sichere Möglichkeit – für RadfahrerInnen zur Straßenquerung zu schaffen? Eine Abbiegeinsel mitten in der Fahrbahn ist Augsburg nicht fremd, hier stünde ungleich viel mehr Platz zur Verfügung. Sowohl LinksabbiegerInnen (in die Allgäuer) als auch GeradeausfahrerInnen (auf den linksseitigen Radweg nach Inningen) könnte man hier einen gleichberechtigten Weg mit wesentlich weniger Wartezeiten bieten. Ja, im Detail müsste man da sicher noch einiges überlegen und der im Bild markierte Weg muss nicht der beste sein. Vielleicht erforderte die Ideallösung gar einen Kreuzungsumbau – ja und? Steht irgendwo geschrieben, dass Umbauten nur zugunsten des Autoverkehrs zulässig sind? Darf man für RadfahrerInnen nur Überquerungshilfen in Form Vorfahrt und Schwung nehmender Verkehrsinseln bauen?

Ob der markierte Weg so oder so ähnlich zu verwirklichen wäre oder nicht – ich weiß es nicht. Ob es wenigstens angedacht wurde? Weiß ich auch nicht. Was ich weiß ist was ich sehe. Und ich sehe eine Standardlösung im althergebrachten Denkschema. Und darin sehe ich keinen Willen zur Veränderung.

Wer lässt sich sowas einfallen?

Zugegeben, Tram-Haltestellen sind bestimmt eine Herausforderung. Auf der Fahrbahn bleibt wenig Raum zwischen Gleisen und (hohem) Randstein (etwas, was in der Augsburger Straße sehr viel negative Bewertungen erzeugte), auf dem Hochboard treffen sich naturgemäß Passanten und Radfahrer. Aber nachdem sich jemand intensiv Gedanken darüber gemacht hat, ist die beste aller Möglichkeiten wirklich, den Radverkehr zwischen Haltestelle und Fußweg hindurch zu leiten? Wohlgemerkt: Sowohl vor der Haltestelle als auch danach wird der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt, nur im Bereich der Haltestelle wird er aufs Hochboard geleitet.

Die Gegenprobe: Angenommen, man würde hier überhaupt nichts markieren – wieviele RadfahrerInnen würden wohl ausgerechnet DIESEN Weg wählen?